Funktionswerkstoffe, also Werkstoffe, die mehr leisten als Festigkeit, Zähigkeit und Korrosionsbeständigkeit, nehmen in unserem täglichen Leben immer mehr Raum ein. Oft werden sie in der Sensorik eingesetzt. Funktionswerkstoffe finden sich etwa in Solarzellen, Handys, modernen Fernsehern, Implantaten – und bald auch in einem aktiv lärmreduzierenden Fenstern. An einem solchen Multifunktionsfenster wird bereits in Clausthal geforscht. Die neue Einrichtung passt zu den Aktivitäten des Clausthaler Zentrums für Materialtechnik.
Der neue Campus ist ein wissenschaftlicher Forschungsverbund der TU Clausthal, in dem die Hochschule mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) kooperiert.
Ziel ist es, in gemeinsamen, auch größeren Forschungsprojekten Funktionswerkstoffe und -strukturen für anpassungsfähige, effizient gefertigte, tolerante Leichtbaustrukturen zu entwickeln. Rund ein Dutzend ambitionierte Forschungsthemen wurden bereits erarbeitet, beispielsweise Zinkoxid-Systeme, transparente Piezokeramik und additive Fertigung. Der neue Campus bietet den Rahmen Geräte, Personal und Know-how übergreifend zu nutzen. Zudem ergänzen sich die Kompetenzen der drei beteiligten Einrichtungen in hervorragender Weise. Ein weiteres Augenmerk soll auf die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt werden.